1959 – Der Verein wird gegründet

Im Jahre 1954 gewann die deutsche Fußballnationalmannschaft das Turnier in der Schweiz und wurde damit zum ersten mal Fußballweltmeister. Dieser Erfolg, den eigentlich niemand für möglich gehalten hatte, gab den Ausschlag für die Fußballbegeisterung in den ländlichen Gebieten. So traf sich auch die männliche Jugend von Niederhofen, Oberhochstatt und Kehl auf Höfen und Wiesen, um es den Vorbildern Morlock und Rahn gleich zu tun.

Einer dieser sportbegeisterten jungen Leute war unser jetziger Ehrenvorstand Fritz König aus Niederhofen. Unter seiner Führung organisierte die Jugend aus Niederhofen einige Freundschaftsspiele gegen benachbarte Gemeinden. So spielte man zum Beispiel gegen Teams aus Suffersheim und Höttingen. Diese Spiele wurden weitgehend auf Wiesenplätzen ausgetragen, da im ländlichen Bereich nur wenige richtige Fußballplätze existierten. Auch gegen Flüchtlingsmannschaften wurde angetreten, diese Spiele fanden im Innenhof der Wülzburg statt.

Da der sportliche Ehrgeiz reichlich vorhanden war, wollte die Jungs natürlich auch in offiziellen Spielrunden antreten und ihr Können gegen “richtige” Teams unter Beweis stellen. Also beschloß man, den Verein beim Bayrischen-Landes-Sportverband e.V. (BLSV) eintragen zu lassen. So konnte man dem wilden Verein ein ordentliches zu Hause geben.

Die Gründungssammlung fand am 25. Januar 1959 im Gasthaus König in Oberhochstatt statt. Die anwesenden 48 Gründungsmitglieder wählten folgende Personen in die offiziellen Ämter:

  1. Vorsitzender:                                  Fritz König, Niederhofen

  2. Vorsitzender:                                  Karl Gruber, Oberhochstatt

  Schriftführer:                                      Georg König, Niederhofen

  Kassier:                                               Fritz Krach, Niederhofen

  1. Spielausschussvorsitzender:           Fritz Koschmieder, Oberhochstatt

  2. Spielausschussvorsitzender:           Michael Gruber, Niederhofen

  Jugendwart:                                        Hans-Jürgen Piehler, Oberhochstatt

  Platz- u. Gerätewart:                         Franz Huhn, Niederhofen

  Weitere Vorstandsmitglieder:             Helmut Hoffmann, Oberhochstatt

                                                           Karl Grünwedel, Niederhofen

                                                           Karl Leithel, Burgsalach

Bei der Wahl der Ämter sieht man , dass die Verantwortlichen damals schon an den Jugend- und Nachwuchsbereich gedacht haben und den Posten des Jugendwarts in Leben gerufen haben. Die Spielausschussvorsitzenden kann man mit dem Spielleiter aus der heutigen Zeit vergleichen.

Nun war es an den Mitgliedern, dem Verein einen passenden Namen zu geben.

Da die Hauptinitiative und ein Großteil der Mitglieder aus Niederhofen kam, wurde der Name “F.C. Niederhofen” vorgeschlagen. Dies stieß auf strikte Ablehnung des Oberhochstatter Hauptlehrers Fritz Aures. Dieser argumentierte , dass der Name die komplette Gemeinde wiedergeben sollte. Somit entschied man dem “Kind” den Namen Oberhochstatt zu verpassen. Damit man nicht auf einen reinen Fußballclub festgelegt wurde, änderte man “FC” in “SSV” (Spiel und Sportverein). Hiermit wollte man zeigen, dass das Interesse des Vereins dem Sport im Allgemeinen gilt und man sich nicht strikt dem Fußball verschrieb.

Als Vereinslokal wurde die Gaststätte Wank in Niederhofen gewählt.

Spielbetrieb und Sportplatzfindung

Für die Saison 1959/60 meldete der SSV Oberhochstatt eine Elf für den Spielbetrieb in der Verbandsrunde (C-Klasse) an.   Doch wenn man ein Team angemeldet hat, muss man in der Lage sein, seine Heimspiele auszutragen. Also musste ein Fußballplatz her! Dieser entstand dann auch auf dem Höhenberg “an den Birkeli”. Die Tore wurden aus Stangen zusammen-genagelt, die auf wundersame Weise aus dem Rohrbacher Wald kamen, wie man es im Heimatbuch der Gemeinde Oberhochstatt nachlesen kann. Doch mit dem Spielfeld war man nicht richtig zufrieden. Noch im gleichen Frühjahr wurde als Spielfeld der Segelfliegerplatz in Kehl ausgewählt, auf dem man die Vorbereitungsspiele für die erste offizielle Saison abhielt. Aber auch dieser Platz erwies sich als wenig geeignet. Da dieses Problem auch des öfteren im Vereinslokal “Wank” in Niederhofen diskutiert wurde, wurde auch Frau Wank (die Vereinswirtin) auf dieses Problem aufmerksam. Sie bot der Vorstandschaft einen Platz nahe dem Vereinslokal “Wank” an, auf dem sich heute immer noch das Sportgelände des SSV befindet. Der Platz gefiel den Spielern und Verantwortlichen auf Anhieb. So war auch dieses Problem gelöst

Doch bevor der Platz zum Spielfeld umgebaut war, verging noch einige Zeit, da die Wiese gründlich drainiert werden musste.   Es benötigte viele freiwillige Arbeitsstunden der Aktiven und Gönner bis der SSV Oberhochstatt einen geeigneten Platz ihr Eigen nennen konnte. Hier sind vor allem Fritz König und Fritz Koschmieder hervorzuheben, die Initiative zeigten und den Hauptanstoss gaben.   Doch dank des großen Idealismus und dem Schweiß vieler Freiwilligen konnte man bald einen geeigneten Fußballplatz aufweisen. Auch Geld- und Sachspenden der Gemeinde Oberhochstatt zeigten das Interesse der Gemeindeverwaltung an diesem Projekt. Man konnte es somit allen Skeptikern zeigen.

Das Spielfeld lief nicht wie heute von West nach Ost, sondern es wurde von Nord nach Süd gespielt. An der Längsseite wurde zum Schutz der angrenzenten Wiesen ein Zaun sowie eine Barriere errichtet.

Der Sportplatz wurde am 22.05.1960 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen der Präsentation veranstaltete der SSV ein Pokalturnier an dem neben dem SSV Oberhochstatt noch die SpVgg Kattenhochstatt, der SV Nennslingen und die DJK Schernfeld antraten.

Leider hatte man vergessen, dem Wettergott Bescheid zu sagen, dass dieser Sonntag einen wichtigen Tag im Vereinsleben des SSV Oberhochstatt darstellt. So regnete es den ganzen Tag über. Das geplante Standkonzert vor dem Bräustüberl “Wank” musste daher schon einmal abgesagt werden. Die eigentliche Weihe fand am Nachmittag statt. Der 1. Vorstand Fritz König begrüßte die Gastmannschaften und übergab nach einer kurzen Ansprache die Sportanlage seiner Bestimmung. Aus der sportlicher Hinsicht wurde der Tag dann doch nur als Viertplatzierter abgeschlossen, was natürlich der Freude über den neuen Sportplatz keinen Abbruch tat.

Noch vor der Einweihung des Sportgeländes spielte die SSV-Elf ihre erste Saison in der Verbandsliga. Das erste reguläre Spiel fand am 23.08.1959 statt. Das Team des SSV war damals wie folgt aufgestellt:

R. Endler, G. Daßler, Fr. König, Fr. Krauß, H. Hoffmann, H. Felleiter, G. König, W. Daßler, K. Felleiter, F. Dupe, P. Hoffmann.

Ein sehr großer Fußballbesgeisterter war zu der Zeit Fritz Koschmieder. Er kurbelte den sportlichen Bereich sowie die Jugendarbeit mit viel Engagement an. Der sportliche Erfolg stellt sich natürlich nicht sofort ein. So war die Leistung in den Anfangstagen eher wechselhaft, doch da jeder mit voller Seele dabei war, hielt man zusammen und ließ sich nicht unterkriegen.

In den ausgetragenen 18 Spielen der 1. Saison konnte das Niederhofener Team 5 mal gewinnen, zweimal spielte man Unentschieden und man verlor 11 mal. Der erste Torschützenkönig hörte auf den Namen Werner Daßler, er erzielte 7 Treffer für den SSV Oberhochstatt.

Um dem Namen “Spiel und Sportverein” gerecht zu werden, frönte man nicht nur dem Ballsport. Es wurden schon von Beginn an Leichtathletik-Sportfeste veranstaltet. Aus den Jahre 1961 ist bekannt, dass z.B. Horst Richter ein Meister im 3000 m-Lauf war, beim Kugelstoßen konnte Hermann Felleiter keiner das Wasser reichen. Willi Rixner war Sieger im Weit- sowie Hochsprung. Helmut Lux aus Oberhochstatt konnte die Strecke über 100m am schnellsten zurücklegen. Auch Tischtennis wurde in diesen Jahren beim SSV gespielt.

Ob diese anderen sportlichen Aktivitäten Einfluß auf die Fitness der Spieler hatte, weiß ich nicht, jedoch wurde die Spielzeit 1961/62 recht erfolgreich abgeschlossen.

Immer mehr wollen zum SSV

Dass der sportliche Erfolg und die Veranstaltungen für die Gesamt-bevölkerung Früchte trugen, sieht man an Hand der Mitgliederzahlen. Gründete man den Sportverein 1959 noch mit 48 Aktiven, so konnte man drei Jahre später bereits 148 zahlende Mitglieder vermelden, also gut dreimal so viel.

Das Vereinsleben zielte auf das Fördern von Kameradschaft und Freundschaft hin. Wenn man den Zusammenhalt untereinander hat, spiegelt sich dieses natürlich auch auf dem Platz wieder. Und wenn man mit der richtigen Mischung zwischen sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen bei der Bevölkerung auf positive Resonanz stößt, lebt der Verein.

Um diesen Zusammenhalt zu erreichen, hat sich vor allem Rochus Götz verdient gemacht. Unter seiner Federführung wurde Wanderungen, Busfahrten und Ausflüge organisiert. Mit Weihnachtsfeiern und Tanzveranstaltungen wurde die Gemeinschaft gepflegt und mit Pokalturnieren und Sportfesten kam auch der sportliche Teil nicht zu kurz.

Ein weiterer Punkt, bei dem die Bevölkerung auf den SSV aufmerksam wurde, stellten die Anfangs der Sechziger Jahre durchgeführten “Kirchweihspiele”. Es traten die “Alten Herren” aus Oberhochstatt gegen die “AH” aus Niederhofen an. Die gereiften Herren aus Oberhochstatt hatten dabei im Jahre 1961 (3:2) und im Jahre 1962 (2:1) ein leichtes Übergewicht. Doch wie bekannt ist, stand natürlich der Spaß und die Gaudi an vorderster Stelle, obwohl ein gewisses Konkurrenzdenken natürlich nicht von der Hand zu weißen war.

Der sportliche Erfolg stellt sich ein

In der Saison 1963/64 kam dann auch der sportliche Erfolg beim SSV. Zum ersten mal konnte man erheblich mehr Spiele gewinnen als man verlor. So schaffte es Josef Konrad in dieser Spielzeit 40 Treffer für den SSV Oberhochstatt zu markieren. Eine magische Zahl, die erst einige Zeit später von Herbert Gerstner übertroffen werden sollte.

Im Jahre 1966 (Saison 1965/66) schaffte unser Verein dann die C-Klassen-Meisterschaft und somit den Aufstieg. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatten sicherlich die 36 von Robert Reichart für den SSV erzielten Tore.

Der Erfolg wurde natürlich gebührend gefeiert. Aus gegebenem Anlass erhielt übrigens damals jeder Spieler ein Essen sowie 2 Maß Bier. Doch bevor gefeiert wurde, wollte natürlich jeder zeigen, dass er am Aufstieg beteiligt war. Würde man sich heute vielleicht die Haare bleichen lassen (unsere Reserve tat dies vor ein paar Jahren bereits, weil man 10 Punkte erreicht hatte), so ließen sich die jungen Herren damals die Haare kurz scheren, um ihr gemeinsam erreichtes Ziel öffentlich zu demonstrieren. Das erreichte Torverhältnis von 67:18 Toren verdeutlichte den starken Sturm sowie die sicher stehende Verteidigung und die Top-Leistung des Torhüters. Somit konnte der SSV eine ausgewogene Elf ohne wesentliche Schwachpunkte aufweisen.

Nach dem Regen kommt wie sie wissen die Traufe. Nach einem Jahr in der B-Klasse stieg der SSV gleich wieder in die niedrigste Klasse ab. Dies war darauf zurückzuführen, dass viele Leistungsträger ihre sportliche Laufbahn beendeten.

Doch auch hier wurde nicht verzagt. Was seit Vereinsgründung vorgesehen war, wurde auch wirklich realisiert. So gab es schon zu Beginn des Vereins neben der 1. und 2. Mannschaft sowie der AH-Elf auch eine Jugendabteilung. So versuchte man Leistungsträger aus den eigenen Reihen zu formen. In der Zeit des sportlichen Aufschwungs schlossen sich immer mehr Jugendliche dem Verein an, so dass hier eine Jugendmannschaft gebildet werden konnte.

Aus den Jugendmannschaften erwachsen die Spieler   für die Seniormannschaften. Natürlich hat der Eine mehr Talent als der Andere. Gerade hier ist es an den Trainern und Betreuern der Schüler- und Jugendmannschaften, Einfühlsvermögen zu zeigen und den Sport durch Freude am Spiel zu vermitteln.

Es geht voran – Am Spielfeldrand

Bevor die “Niederhofener” Mannschaft den Aufstieg feiern konnte, wurden auch einige Dinge beschlossen bzw. durchgeführt, die den reibungslosen Spielbetrieb gewährleisten sollten. So wurde im März 1966 im Keller der Brauerei Wank Umkleide- und Waschgelegenheiten geschaffen. Im August des selben Jahres wurde der Sportplatz vergrößert. Auch danach herrschte keineswegs Stillstand. Im Jahre 1967 wurde am Sportplatz Flutlichtmasten aufgestellt, wodurch Spiele am Abend möglich wurden. Anlässlich der Flurbereinigung wurde im Jahre 1970 über den Standort des Fußballplatzes abgestimmt. Nach Nachfrage des Gemeinderates sprachen sich 43 Aktive für Niederhofen aus, 7 Mitglieder wollten das Sportgelände in Oberhochstatt haben.

Auch über die Festanstellung eines Trainers wurde häufig diskutiert. In der Ausschuss-Sitzung am 28.09.1971 im Gasthaus Kilian in Weiboldshausen wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht. Der neue Trainer Toni Hahn erhielt im Monat 50,– DM, bei Auswärtsspielen zahlte ihm der Verein eine Brotzeit sowie eine Maß Bier.

In den ganzen Jahren leitete der erste Vorsitzende Fritz König den Verein mit bedacht, ohne dass er sich in den Vordergrund drängte. Auch in weniger erfolgreichen Zeiten hatte der SSV eine sicheren Rückhalt in der Vorstandschaft und bei Fritz König.

Der sportliche Weg wird langsam beschritten

Ende der Sechziger und eigentlich die ganzen Siebziger Jahre spielte der SSV Oberhochstatt in der C-Klasse gut mit, konnte aber keine großen Erfolge erreichen. Natürlich kann man auch hier einen Mann herausheben. Der leider schon viel zu früh verstorbene Herbert Gerstner war von 1966 – 1977 jeweils der Torschützenkönig beim SSV. Seine 57 erzielten Tore im Jahre 1970 sind wahrscheinlich unerreichbar.

Auch in dieser Zeit versuchte man die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde Oberhochstatt für den Fußball zu begeistern, was auch gelang. Viele begeisterte junge Spieler zeigten ihr Talent, freuten sich über so manchen Sieg und waren traurig, wenn ein Spiel verloren ging. Viele ehrenamtliche Helfer waren nötig, um diese Mannschaften zu betreuen. Stellvertretend für alle Helfer kann man hier Fritz Gerstner, Hans Wenzlick, Horst Hoffman und den leider nicht mehr unter uns weilenden Josef Czeschka nennen. Später waren es dann Leute wie Fritz Nürminger oder auch Karl Loy, die den jungen Leuten das Fußballspiel lehrten. Natürlich waren es noch viel mehr, von denen ich leider keine Namen habe, ihnen hiermit aber danken möchte.

Eine Ära geht zu Ende

Nach kurzer Stagnation Anfang der Siebziger Jahre erhöhte sich die Zahl der Mitglieder stetig. So konnten bei der Generalversammlung am 6. Januar 1977 207 Mitglieder notiert werden.

An diesem Tag stellte Fritz König sein Amt als erster Vorsitzender des SSV Oberhochstatt zur Verfügung. Nach 18 Jahren Einsatz und Aufopferung für den SSV wurde Willi Rixner als sein Nachfolger gewählt. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, eine so lange Zeit an der Spitze eines Vereins zu stehen. Noch dazu, weil man weiß, das es sich um eine ehrenamtliche Aufgabe handelt und sehr viel Freizeit geopfert werden muss. Doch damit ist er nicht der Dienstälteste des SSV. Georg König aus Niederhofen begleitete das Amt des Schriftführers über zwei Jahrzehnte und wurde erst 1979 von Gerhard Kamm abgelöst. Da kann man sehen, wieviel Herzblut in den Verein eingebracht wurde.

Doch ein neuer Mann an vorderster Front bedeutet keineswegs Stillstand. Nein –   im selben Jahr wurde der Verein gemeinnützig gemacht und am 13.06.1977 ins Vereinsregister eingetragen. Nun war der Weg offen für Spenden. Diese flossen Anfangs zwar nur spärlich, waren jedoch wichtig für das Fortbestehen des Vereins.

Am 07.06.1977 wurde auch in der Jugendabteilung ein neuer Weg gegangen. Da man für die Anmeldung der Schülermannschaft zu wenig Leute hatte, entschied man sich dafür, mit dem FC/DJK Weißenburg eine Spielgemeinschaft zu bilden. Diese bestand bis zum Jahre 1982. Diese Möglichkeit wurde in den späteren Jahren erneut aufgegriffen. So kam es zu Spielgemeinschaften mit dem SV Burgsalach, dem BV Bergen und dem SC Ettenstatt.

Erneuter Führungswechsel

Bei den Neuwahlen am 06.01.1979 gab Willi Rixner sein Amt des 1. Vorsitzenden ab. Sein Nachfolger hatte schon einige Ämter beim SSV mit viel Elan ausgefüllt, so war er schon als Hauptkassier tätig und hatte die Fußballjugend unter sich. Karl Gruber war von diesem Tag an die neue Führungskraft beim SSV Oberhochstatt. Mit Karl Gruber hatte der SSV auch jemanden, der immer für den Verein unterwegs war und für den nötigen Zusammenhalt in den eigenen Reihen sorgte.

Als er Anfang 1982 plötzlich und unerwartet verstarb, wußte niemand wer den Verein nun leiten sollte, da niemand mit dem Tod des engagierten Vorstands gerechnet hatte.

Die junge Generation

Da es um den Fortbestand des Vereins ging und sich kein neuer Vorsitzender fand, erklärte sich der junge Rainer Lehner bereit, das Amt des 1. Vorstands zu übernehmen. Bei der außerordentlichen Versammlung am 23.07.1982 wurde Rainer zum 1. Vorsitzenden gewählt.

In dieser Sitzung wurde auch der Arbeitsdienst für jedes aktive Mitglied beschlossen. Jeder hat im Jahr 4 Arbeitsstunden abzuleisten oder wahlweise 10,– DM   pro Arbeitsstunde zu bezahlen.

Unter der Führung von Rainer Lehner wurde das erste Ballhäuschen gebaut, um nicht nur Bälle sondern alle nötigen Utensilien unterzubringen.

Das Trainerurgestein

Die Jahre 1978 bis 1984 wurden in sportlicher Hinsicht vom Trainerurgestein Werner Daßler geprägt. Er war schon seit Gründungstagen beim SSV als Spieler aktiv und absolvierte über 600 Spiele. Willi Weber bezeichnete ihn in seiner Rede zum 25-Jährigen Bestehen des SSV Oberhochstatt im Jahre 1984 als Sportlerdenkmal, Sportbesessenen und “Hans Dampf” in allen Sportarten. Er war ein Trainer, der den Fußball lebte und in sich verinnerlichte.

Sportlich gesehen stand der Verein wieder still. Wie schon teilweise im vergangenen Jahrzehnt zeigte die Seniorenmannschaft ansprechende Leistungen und erzielte auch gute Tabellenplätze, für einen Aufstieg reichte es aber nie.

1984 – 25-Jähriges Bestehen

Am 14. und 15.07.1984 fand im Rahmen des 25-jährigen Bestehens des SSV Oberhochstatt in der Reiterhalle in Oberhochstatt eine Feier im großen Rahmen statt. Rainer Lehner ehrte langjährige Mitglieder sowie Aktive des Vereins. Der Weißenburger Oberbürgermeister Reinhard Schwirzer sowie BLSV-Vorsitzender Leitel sprachen weiterhin Unterstützung zu und würdigten die ehrenamtlichen Aktiven im Verein. Als Rahmenprogramm fanden direkt am Reitplatz Fußballspiele der Jugend- sowie Seniormannschaften statt. Alles im Allen wurde ein schönes Fest veranstaltet, welches einen angemessenen Rahmen bot.

Erneuter Führungswechsel

Als Rainer Lehner aus beruflichen Gründen sein Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung stellt, kann mit Willi Weber ein neuer Mann für den SSV gewonnen werden. Anlässlich der Generalversammlung am 04.01.1987 fanden die Neuwahlen statt und Willi Weber wurde als neuer Vorstand bestätigt.

Sportheimbau

Hauptanliegen der Aktiven war in diesem Jahr der Bau eines Sportheims, da die Möglichkeiten im Keller der Brauerei Wank doch sehr begrenzt waren. Dieses wurde schon zur Amtszeit von Rainer Lehner diskutiert und in die Wege geleitet. Bei dieser Generalversammlung wurde der Bau des Sportheims beschlossen. Nach Klärung sämtlicher finanzieller Fragen und Einholung aller Genehmigungen war es im Frühjahr 1988 dann soweit, der erste Spatenstich wurde gemacht. Der Bau wurde innerhalb eines Jahres fertiggestellt. Er wurde komplett in Eigeninitiative errichtet, wobei man Karl Loy besonders herausheben muss. Er hat alleine 750 Arbeitsstunden an diesem Bau gearbeitet.

An nur einem Tag musste ein Arbeiter bezahlt werden, was die große Eigenleistung der Mitglieder nochmals verdeutlicht. Die Kosten des Ganzen beliefen sich auf 250.000,– DM. Rechtzeitig zur Kirchweih 1989 konnte das Sportheim bezogen werden. Seitdem wird es von den Mitgliedern selbstständig geführt und kann auch als gesellschaftlicher Treffpunkt bezeichnet werden.

Der Weg bis zum Aufstieg

Aus sportlicher Sicht kann man als positiven Aspekt betrachten, dass die AH-Mannschaft im Jahre 1987 neu gegründet wurde. Es wurden wieder Freundschaftsspiele ausgetragen und die Elf existiert bis zum heutigen Zeitpunkt, auch nicht unerfolgreich wie man inzwischen berichten kann.

Seit dem Jahr 1987 gibt es einmal jährlich einen Familiennachmittag für die Bevölkerung, welcher allerding bis heute wegen wechselhafter Beteiligung nur teilweise als Erfolg bezeichnet werden kann.

Mit dem Bau des Sportheims stellte sich auch der sportliche Erfolg ein. Als 1988/89 mit Fritz Felleiter ein neuer Trainer ins Boot geholt wurde, stieg die Mannschaft in die B-Klasse Süd auf. Hier spielte unser Team jahrelang um den Abstieg oder bestenfalls im Mittelfeld mit.

Dies sollte sich erst im Jahre 1996 ändern, als man Lothar Satzinger als Spielertrainer verpflichten konnte. Bereits im Folgejahr stieg die Mannschaft des SSV Oberhochstatt in die A-Klasse, die jetzige Kreisliga, auf und spielt dort bis heute.

Doch um den sportlichen Erfolg zu gewährleisten, ging der SSV seit langen einen Weg, der nicht jedem Mitglied schmeckt. Viele Spieler werden von anderen Vereinen abgeworben bzw. durch Verhandlungen zum SSV gebracht. Das dies auch mit Geldfluss zu tun hat, dürfte klar sein.

Doch nichtsdestotrotz spielt der SSV Oberhochstatt bis heute in der Kreisliga und konnte sich immer im Mittelfeld behaupten. Wenn man die aktuelle Saison betrachtet, wird attraktiver Fußball geboten. Als großes Manko muss man die mangelnde Chancenauswertung sehen. Es wurden schon zu viele Spiele verloren, da man das “Ding” einfach nicht rein machte und in der 2. Hälfte die Gegentreffer kassierte. Aber wir sehen in dieser Hinsicht positiv in die Zukunft.

Auch in der Jugendarbeit wurde viel getan. Wegen mangelnder Spieler verbündete man sich mit dem SC Ettenstatt um eine Spielgemeinschaft zu bilden. Auch mit der SpVgg Kattenhochstatt besteht seit diesem Jahr eine Spielgemeinschaft der Jugendmannschaften.

Es finden sich auch Betreuer, welche sich bereit erklären die jungen Menschen zu formen und Ihnen das Fußballspiel näher zu bringen.

Die Gründung einer Gymnastikgruppe der Damen bildet einen weiteren Bereich außerhalb des Fußballkosmos. Dieser hat sich sogar noch gesplittet und bietet zusätzlich Stepp-Akrobatik an.

Neben dem Spielfeld

Im Jahre 1994 beschließen die Schützen der Zimmerstutzengesellschaft Kehl ein neues Vereinsheim incl. Schießstand, welches direkt am Sportheim angeschlossen werden soll. Der SSV stimmt dem zu und verpachtet die Fläche zu den gleichen Konditionen, die die Stadt Weißenburg fordert.

Im Jahr 1997 führte Karl Buchholz, der leider auch viel zu früh verstorben ist, Dauerkarten ein. So mussten die Zuschauer nur einmal für die ganze Saison bezahlen und erhielten dafür eine Dauerkarte.

Mit dem Aufstieg in die Kreisliga gründete ebenfalls Karl Buchholz die Stadionzeitung “Sportblatt”. Man ging auf die Aufstellung ein, hatte die Spielberichte der letzten Partien abgedruckt und erfuhr Aktuelles über das sportliche sowie gesellschaftliche Geschehen beim SSV. Das Sportblatt wird bis heute weitergeführt.

Im Jahre 1999 wurde die Bandenwerbung am Ostteil des Sportplatzes angebracht.

Neben dem Sport veranstaltet der SSV jedes Jahr eine Weihnachtsfeier sowie ein Schafkopfturnier. Auch an der Kirchweih wird alles fürs leibliche Wohl geboten.

2000 – Der neue Vorsitzende

Am 10.03.2000 war wieder einmal Generalversammlung in Niederhofen. Der erste Vorsitzende Willi Weber gab sein Amt an Rainer Felleiter ab, welcher bis heute den Posten des 1. Vorstands ausfüllt. Dieser sollte zusammen mit seiner jungen Vorstandschaft neue Ideen einbringen und frischen Wind in den Verein bringen.

Unter der neuen Führung wurden seit dem Jahre 2000 einige Aktivitäten durchgeführt.

So fand die 2000 zum SSV gestoßene Damenmannschaft, die volle Unterstützung seitens des Vereins. Herzlichen Dank gilt hier unserem Sportkameraden Gerhard Knaupp für seine Bemühungen.

Im Jahre 2000 wurde eine Grillhütte errichtet, die auch als Verkaufhütte für Getränke sowie Gegrilltes   an Heimspielen dient.

Die Heimkabine wurde im Jahr 2001 vergrößert, wobei ein Bereich der Terrasse geopfert werden musste.

Der Vorplatz im Bereich der Grillhütte bis zum Gerätehaus wurde im Jahre 2003 in Angriff genommen. Man pflasterte den gesamten Bereich und schuf eine Überdachung.

Das neuste Projekt stellt die Sanierung des Sportplatzes dar. Diese erfolgt in zwei Etappen. Zuerst wird der B-Platz im unteren Bereich des Geländes soweit saniert, damit darauf die offiziellen Rundenspiele durchgeführt werden können. Danach wir der obere Hauptplatz in Angriff genommen und komplett hergerichtet.

Auch der modernen Welt wurde man gerecht. So erstellte der Spieler Michael Hertlein zu Beginn diesen Jahres eine Homepage und stellte sie ins Internet.

Unter www.ssv-oberhochstatt.de kann man sich über aktuelle Ereignisse beim SSV   informieren

Unter der neuen Führungsriege, in der inzwischen Lothar Satzinger den Posten des 2. Vorstands begleitet, wurde auch in gesellschaftlicher Hinsicht einiges getan.

So griff man zum Teil auf alt Bewährtes zurück. So veranstaltet man wie bisher die Kirchweih mit vollem Erfolg. Seit zwei Jahren ragt sogar ein Kirchweihbaum hoch über dem Sportgelände in Niederhofen. Die Weihnachtsfeiern hält man wie bisher ab, auch das Schafkopfturnier ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Der Familiensport wird weiterhin am Leben gehalten.

Zusätzlich zu den bewährten Veranstaltungen wurde auch einiges Neue ins Leben gerufen. So lud man z.B. zum Dank die aktiven Mitglieder zu einem Helferessen ein. Die letzten Jahre wurde jeweils ein Faschingsball in den Räumen der Schützen abgehalten – mit viel Zuspruch der Bevölkerung.